Dr. Kurt Steffens |
"Arthrose
der Fingerendgelenke"
|
Wie wird eine Endgelenksarthrose behandelt? |
Prinzipiell
werden Heberden-Arthrosen nur dann behandelt, wenn sie Schmerzen oder
durch Verformung des Gelenkes zu funktionellen Störungen führen. Es
stehen drei Behandlungsprinzipien zur Verfügung:
|
Wann kommen bei der Heberden-Arthrose Medikamente zur Anwendung? | Eine
vorübergehende Schmerzphase im Rahmen einer Endgelenksarthrose sollte zunächst
medikamentös behandelt werden. Hier haben sich sowohl lokal anzuwendende
Salben (z.B. Voltaren Emulgel) oder auch zusätzlich in schwereren Fällen
Medikamente wie Voltaren Dragees, Ibuprofen, Vioxx oder Celebrex bewährt
(diese Aufzählung ist sehr unvollständig). Entscheidend
ist jedoch gerade beim Einsatz von Tabletten, dass das Verhältnis
zwischen Nutzen und Risiko wohl abgewogen werden sollte. Gerade bei einem
längerem Einsatz von Tabletten wegen einfacher Arthrosen einiger weniger
Gelenke an der Hand stehe ich persönlich sehr skeptisch gegenüber. Hier
muss gerade beim Langzeiteinsatz von Medikamenten deren Nebenwirkungen
genau beachtet werden. Es ist sicherlich erwägenswert, ob langdauernde
schmerzende Gelenke nicht risikoärmer durch eine Operation versorgt
werden sollen. Gänzlich anders ist jedoch die Risikoabwägung, wenn viele auch größere Gelenke des Körpers von Arthrosen betroffen sind. |
Was wird bei einer Injektion in das Endgelenk injiziert? | In
der Regel handelt es sich um ein cortisonhaltiges Präparat. Hierbei ist
gerade im Bereich des Endgelenkes die Menge des Cortisons sehr klein, so
dass Nebenwirkungen, die den gesamten Körper betreffen, kaum zu befürchten
sind. Voraussetzung
für eine Injektion von Cortison in das Gelenk ist jedoch, dass der
Gelenkspalt im Endgelenk noch
zumindest an einer Stelle soweit offen ist, dass auch mit einer sehr dünnen
Nadel diese Stelle erreicht werden kann. |
Wann
ist eine operative Behandlung bei Heberden-Arthrosen sinnvoll? |
Operative Behandlungen sollten vor allen Dingen dann erwogen werden, wenn sehr lang dauernde Beschwerden bestehen, die durch andere Maßnahmen nicht zu beseitigen sind oder wenn (oft zusätzlich) die Gelenke stark verformt sind. Wir finden in Einzelfällen Gelenke, die völlig aus der Fingerachse abgewichen sind. |
Genügt
es, wenn man bei einer operativen Maßnahme die Heberden-Knoten und die
anderen Ablagerungen um das Gelenk entfernt? |
In
Einzelfällen ist die Abtragung von Heberden-Knoten
kombiniert mit der Entfernung der geschwollenen Gelenkschleimhaut
und kombiniert mit der Durchtrennung der das Endgelenk versorgenden
Schmerznerven möglich. Bei der Durchtrennung der Schmerznerven werden
selektiv nur die Schmerznerven und nicht die Gefühlsnerven unterbrochen.
Es treten also bei dieser Maßnahme keine Gefühlsstörungen an der
Fingerkuppe auf. Der
Vorteil dieser Operationsmethode liegt darin, dass die Beweglichkeit des
Endgelenkes erhalten werden kann. Der Nachteil der Methode besteht darin,
dass im Langzeitverlauf die Erkrankung neu auftreten kann und wieder ähnliche
Probleme verursacht. Meines Erachtens sollte daher diese Maßnahme nur zur Anwendung kommen, wenn zwar Schmerzen bestehen, die Zerstörungen im Bereich des Endgelenkes im Röntgenbild jedoch noch nicht allzu schwerwiegend sind und vor allen Dingen darf keine Seitverschiebung des Gelenkes vorliegen. |
Ist
es möglich, durch eine Operation die optisch störenden Heberden-Knoten
auch dann zu entfernen, wenn keine Beschwerden vorliegen? |
Es
ist sicherlich nicht sehr schwierig, die kosmetisch störenden
Heberden-Knoten operativ zu entfernen. Man sollte eine solche Maßnahme
aber extrem genau abwägen. Hier muss man als Betroffener wissen, dass
nicht selten die Heberden-Knoten erneut an gleicher Stelle auftreten können
und dass es auch möglich ist, dass ein vor der Operation schmerzloses
oder schmerzarmes Gelenk eine lange Periode nach der Operation schmerzen
kann. |
Weiterblättern zur Operation | Anmerkungen u. Kommentare | zur Startseite Info - Schriften | Abt. für Handchirurgie St. Josef Krh. Essen - Kupferdreh |
![]() |
![]() |
![]() |