Dr. Kurt Steffens |
Willkommen bei der Info-Schrift : |
"Arthrose
der Fingerendgelenke"
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Diese Informationsschrift soll und kann nicht das Gespräch mit dem Arzt ersetzen. Sie dient Ihrer vertiefenden Information. Hier sind jene Fragen beantwortet, die mit Betroffene häufig gestellt haben.
Was
versteht man unter Arthrosen der Fingerendgelenke (Heberden-Arthrose)? |
Unter
einer Arthrose wird ganz allgemein die fortschreitende Zerstörung des
Gelenkknorpels verstanden. Um dies besser zu verstehen, stellen Sie sich
bitte ein Gelenk vor: In jedem Gelenk stoßen im Prinzip zwei Knochen
zusammen. Im Bereich des Fingerendgelenkes ist dies das Mittelglied des
Fingers und das Endglied. Dort, wo diese Knochen eine gelenkige Verbindung
eingehen, ist der Knochen mit einem besonderen Gewebe (dem Knorpel) überzogen.
Bei jedweder Form der Arthrose kommt es aus sehr unterschiedlichen Gründen zum Untergang dieser Knorpelschicht. Im Bereich der Fingerendgelenke tritt noch ein weiteres Charakteristikum auf: Bereits relativ früh nach Einsetzen der Endgelenksarthrose bilden sich bei vielen Menschen an der Basis des streckseitigen Endgliedes zwei knötchenartige Vorwölbungen aus, die man nach dem ersten Beschreiber dieser Krankheit auch Heberden-Knötchen nennt. Man bezeichnet oft die Arthrose der Fingergelenke auch als Heberden-Arthrosen. |
Wie erkennt man eine Herberden Arthrose ? | Für
einen erfahrenen Arzt ist die Krankheit im typischen Fall meist auf den
ersten Blick zu erkennen.
Beachten Sie in obigem Bild die zwei knötchenartige Vorwölbungen an der Basis des streckseitigen Endgliedes. |
Was ist die Ursache der Endgelenksarthrose? |
In Einzelfällen kann eine Endgelenksarthrose einmal durch eine schlecht verheilte gelenknahe Fraktur entstehen, ebenso auch durch eine Schädigung der Strecksehne über dem Endgelenk, die nicht verheilt ist. Die meisten Endgelenksarthrosen sind jedoch nicht Folge eines Unfalls, sondern hier spielt die Vererbung und auch eine hormonelle Komponente die entscheidende Rolle: Dies erklärt warum gerade Frauen in den Wechseljahren am häufigsten betroffen sind. |
Können auch Männer von dieser erblichen Form der Endgelenksarthrose betroffen werden? |
Ja, allerdings werden sie deutlich seltener betroffen als Frauen. Das
Verhältnis der erkrankten Frauen zu den erkrankten Männern beträgt 10 :
1. |
Können neben dem Befall der Endgelenke auch andere Gelenke betroffen sein? |
Ja. Dies ist leider recht häufig der Fall. Im Bereich der Hand finden wir neben dem Befall der Endgelenke häufig auch Arthrosen der Fingermittelgelenke und des Daumensattelgelenkes. Darüber hinaus kann die Polyarthrose jedoch auch noch eine Vielzahl anderer Regionen des Körpers betreffen. Hier sind besonders oft die Hüft- und Kniegelenke sowie die Wirbelsäule von arthrotischen Veränderungen betroffen. Man spricht in solchen Fällen von einer Polyarthrose. |
Ist die Polyarthrose das gleiche wie Polyarthritis? |
Nein.
Die Polyarthritis (auch rheumatoide Arthritis genannt) hat zwar eine sehr
ähnliche Schreibweise; dennoch sind diese beiden Erkrankungen fundamental
verschieden. Die rheumatoide Arthritis ist eine Systemerkrankung des
gesamten Bindegewebes, bei der auch die Gelenke befallen sind. Man findet
jedoch auch häufig einen Befall der Sehnen und Sehnenscheiden und in
schweren Fällen auch einen Befall der Blutgefäße und zum Teil auch der
inneren Organe. Die Polyarthrose hingegen ist in ihrem Befallsmuster auf die Gelenke und die unmittelbar das Gelenk umgebenden Gewebe umgrenzt. |
Wie können die beiden Krankheiten unterschieden werden? |
Im
Frühstadium beider Erkrankungen ist die Unterscheidung manchmal nicht
ganz einfach. Bestehen die Erkrankungen jedoch schon eine gewisse Zeit, so
ist im typischen Verlaufsfall die Unterscheidung recht einfach. Bei der
Heberden-Arthrose finden wir die typischen Heberden-Knötchen an der
streckseitigen Basis der Endglieder. Bei der rheumatoiden Arthritis
(chronische Polyarthritis) sind die Endgelenke nur selten befallen. Hier
sind im Bereich der Hand meistens die Sehnenscheiden über der
Handgelenksregion verdickt sowie die Grundgelenke betroffen. Außerdem
lassen sich beide Erkrankungen durch sehr unterschiedliche Laborwerte und
Röntgenveränderungen unterscheiden. |
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